- Symbole als Werkzeug zur besseren Orientierung für Demenzerkrankte -
Der Begriff Symbol (altgriechisch für Erkennungszeichen) lässt sich allgemein als Bedeutungsträger von Zeichen, Objekten und Konzepten beschreiben. In der Menschheitsgeschichte haben Symbole eine bedeutende Rolle eingenommen. Gerade wenn es darum geht, komplexe Ideen, Gefühle oder Informationen auf verständliche Weise zu vermitteln, bieten Symbole eine überindividuelle Ebene, die viele Menschen einfach verstehen können. Ein bekanntes Beispiel für ein Zeichen-Symbol sind die Höhlenmalereien aus der Chauvet-Höhle in Europa. Vor 33.000 Jahren malten Menschen Bilder von Tieren auf eine Höhlenwand und 33.000 Jahre später erkennen wir diese Bilder und können vielleicht erahnen, was Menschen damit ausdrücken wollten. Hinterlassene Symbole von Menschen aus der Vergangenheit lassen uns in der Gegenwart eine Verbindung mit der damaligen Ideenwelt eingehen. Diese Fähigkeit von Menschen hat sich kultiviert und die Bedeutung sowie der praktische Gebrauch von Symbolen ist im heutigen Alltag nicht wegzudenken.
Abb.1: Höhlenmalerei aus der Chauvet-Höhle (Nachbildung) um 31.000 v. Chr.
Symbole im Kontext
Ein Beispiel für die Bedeutung von Symbolen in der Sprache sind Verkehrszeichen. Diese verwenden Symbole wie Pfeile, Stoppschilder oder Geschwindigkeitsbegrenzungen, um wichtige Informationen für Fahrer:innen zu kommunizieren. Diese Symbole sind international standardisiert, was bedeutet, dass sie unabhängig von der Sprache leicht verständlich sind. Sie dienen als visuelle Hinweise, die Fahrer:innen schnell interpretieren können, um angemessen zu reagieren und sicher zu fahren.
Symbole können entsprechend kulturell definiert sein und unterschiedliche Bedeutungen in verschiedenen Kontexten oder Gesellschaften haben. Sie werden oft in Religion, Kunst, Literatur, Wissenschaft, Politik und anderen Bereichen verwendet, um tiefergehende Bedeutungen zu vermitteln oder Konzepte zu veranschaulichen. Durch die Verwendung von Symbolen können abstrakte Ideen greifbar gemacht werden und sie in einer Weise darstellen, die für andere leicht zu interpretieren ist.
Symbole bei der Unterstützung von Demenzerkrankten
Das Langzeitgedächtnis ist in den ersten Phasen der Demenzerkrankung nicht eingeschränkt. Deswegen können Symbole, die sich kulturell-gesellschaftlich im Bewusstsein von Menschen verankert haben, von Demenzerkrankten erkannt werden. Genauso verhält es sich mit dem Erkennen von Institutionen wie der Polizei, des Krankenhauses oder der Feuerwehr. Die Bedeutung dieser Begriffe verstehen Demenzerkrankte in den ersten Phasen des Krankheitsverlaufes noch. Das konnte ich auch bei meinem Opa feststellen. Er konnte in einer späteren Phase der Demenzerkrankung seine Kinder, seine näheren Verwandten sowie mich als Enkel nicht mehr erkennen. Meinem Opa blieb jedoch die Fähigkeit erhalten, Darstellungen wie die von uns erstellten Dememo-Piktogramme identifizieren zu können. Deswegen können Symbole wie Bilder von täglichen Gegenständen für Demenzerkrankte hilfreich sein, um die Kommunikation und die Orientierung im Alltag zu unterstützen.
Fazit
Symbole haben in verschiedenen Bereichen der Gesellschaft eine wichtige und praktische Bedeutung eingenommen. Sie sind mächtige Werkzeuge der Kommunikation und ermöglichen es uns, unsere Gedanken, Gefühle und Überzeugungen auf vielfältige und wirkungsvolle Weise auszudrücken. Für Menschen mit Demenz können Aufkleber mit Piktogrammen eingesetzt werden, um die Orientierung im Haushalt zu vereinfachen.
Quelle:
Abb. 1 - https://de.wikipedia.org/wiki/Chauvet-H%C3%B6hle#/media/Datei:Chauvet%C2%B4s_cave_horses.jpg